im Gespräch mit
Richard von Weizsäcker
ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

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Meine erste Begegnung mit Richard von Weizsäcker, dem ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, fand während einer Veranstaltung im US-Haus in Berlin statt. Es war ein denkwürdiger Moment, zu beobachten, wie er mit seiner einnehmenden Fragestellung eine amerikanische Vertreterin in die Diskussion einband, ohne sie in Verlegenheit zu bringen. Stattdessen regte er alle Anwesenden zum kritischen Denken an. Diese subtile Führungsfähigkeit von Weizsäckers faszinierte mich zutiefst, auch wenn ich es damals noch nicht in Worte fassen konnte.

Beim Abendempfang nutzte ich die Gelegenheit, mich ihm vorzustellen. Seine erste Frage galt meinen Wurzeln, ein Beweis für seine genuine Neugier und sein Interesse an Menschen. Unsere Unterhaltung führte uns zu seinen Reisen nach Isfahan, deren Schönheit und Potenzial für Verbesserungen er zu schätzen wusste. Diese sofortige Verbindung und das gegenseitige Verständnis waren der Beginn einer bereichernden Bekanntschaft.

Alexander Gorjinia Enkelmann mit Dr. Richard von Weizäcker

Besonders in Erinnerung ist mir ein Ratschlag von ihm geblieben: „Manchmal ist es so, erst ignoriert man sie, dann lacht man über sie, dann bekämpft man sie und danach haben sie gewonnen.“ Diese Worte wurden zu einem Leitfaden für mich, wie man Herausforderungen begegnen und letztendlich überwinden kann.

Unsere Treffen fanden fortan regelmäßig zur Frankfurter Buchmesse statt, eine Tradition, die es mir ermöglichte, von seinem tiefen Verständnis für Führung und Menschlichkeit zu lernen. Die Art und Weise, wie Richard von Weizsäcker führte, war geprägt von Respekt, Empathie und der Fähigkeit, in jedem das Beste zu sehen und hervorzubringen. Seine Prinzipien und seine Persönlichkeit haben mich nachhaltig geprägt und sind bis heute ein Vorbild für mich.