Mein Gespräch mit
JeB Bush
US-Präsidentschaftskandidat
Inmitten des politischen Trubels, der die republikanischen Vorwahlen für die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten prägte, ergab sich für mich eine einzigartige Gelegenheit.
Jeb Bush, der Bruder des ehemaligen Präsidenten George W. Bush und selbst ehemaliger Gouverneur von Florida, hatte seine Ambitionen auf das höchste Amt im Staat öffentlich gemacht. Zu einer Zeit, als Donald Trumps Kandidatur noch von Unsicherheit geprägt war und viele Jeb Bush als den stärkeren Kandidaten ansahen, bot sich mir eine seltene Chance für einen Dialog.
Dieses Treffen wäre ohne die Hilfe eines Freundes, David, der Jeb zu einer Deutschlandtour motiviert hatte, nicht möglich gewesen. David, Leiter eines der größten Hedgefonds, arrangierte unser Treffen spontan, und ich nutzte die Gelegenheit, um mich mit Jeb Bush auszutauschen. Ich äußerte sogleich den Wunsch, ihn als zukünftigen US-Präsidenten zu sehen.

Seine erste Frage an mich war ein einfaches “Warum?”, woraufhin ich erklärte, dass ich dann schon ein Foto mit dem Präsidenten der USA haben würde. Er lachte, und in diesem Moment brach das Eis zwischen uns. Ich schlug vor, gemeinsam einen Kaffee zu trinken und einige Fragen über Führung zu diskutieren.
Trotz des anfänglichen Zögerns seiner Assistenten, die das Gespräch beinahe boykottiert hätten, schien ich genug Vertrauen geweckt zu haben, dass Jeb zustimmte, zumindest zwei Fragen zu beantworten. Dies führte zu einem kurzen, aber meiner Meinung nach bedeutungsvollen Austausch.
Meine erste Frage zielte darauf ab, herauszufinden, was seiner Meinung nach einen guten Anführer ausmacht. Seine Antwort war prägnant und zielgerichtet: “Er muss führen wollen.” Die zweite Frage drehte sich um seine persönlichen Ambitionen und wie ein Anführer seine Position erreicht. Nach einem Moment des Nachdenkens gab Jeb zu, dass diese Frage ihn zum Nachdenken anregte, weil die Antwort ihn selbst nachdenklich stimmte.
Seine ehrliche Antwort war, dass man bereit sein müsse, alles zu tun und zu nehmen, was nötig ist, um die gewünschte Position zu erreichen. Dieses Gespräch bot einen tiefen Einblick in die Denkweise eines Mannes, der kurz darauf bekannt gab, dass er nicht bereit sei, weiterzumachen und sich aus dem Rennen zurückziehen würde.